Schon als Kind hatte Tanja Huck (Shifu Tan Cha Han) nur Augen und Ohren für die Kampfkunst. Der Weg zur „Meisterin“ war nicht einfach, doch Tanja Huck setzte sich durch, sie entwickelte durch den Sport eine enorme mentale Stärke welche es ihr ermöglichte ihren Kindheitstraum wahr werden zu lassen.
Früh begann sie, unter den strengen Augen des damaligen Judo Meisters, ihren Körper zu trainieren um die Techniken im Judo optimal einsetzen zu können. Das Training half ihr Angst zu überwinden und innere Stärke aufzubauen.
Nach Judo ging es weiter über Tai Boxen zu Taekwondo (schwarzer Gurt). Der Hunger nach Bewegung war noch immer nicht gestillt und so kam der Wechsel zum Karate (Okinawa Shorin Ryu Matsumura Kenpo). Sie trainierte zwei völlig verschiedene Kampfsportarten regelmäßig, was zur Folge hatte, dass Tanja die Kampftechniken mit der Zeit miteinander vermischte, was so manchen Sportkollegen verunsicherte.
Dann kam der Tag an dem sie Wang Xiao kennenlernte, mehrfacher chinesischer Landesmeister im Kung Fu und Tai Chi – ihr zukünftiger Meister, Lehrer und Freund. Mit ihm zusammen gründete Sie die Kung Fu Academy Shaolin Kaiserslautern.
Im Kung Fu erkannte Tanja Huck die harmonische Verbindung zwischen Kampfkunst und Bewegung – genau das was sie immer gesucht hatte! Doch auch dies war nicht genug, sie wollte zum Shaolin Tempel nach China – einen Traum erleben. In der berühmtesten Shaolin Mädchenschule Tagou trainierte Tanja Wushu, Shaolin Kung Fu.
Viele Stunden täglich, angefangen mit Dehnungsübungen, Konditionstraining, springen und fallen mit Drehungen in der Luft. Dazu Übungen mit unterschiedlichen Waffen, mit Doppelschwert und artistischen Übungen wie der Kreissprung waagrecht in der Luft.
Der Traum war noch nicht zu Ende, bei ihrer Reise in die Language University Xian lernte Tanja perfekt mit dem Schwert umzugehen. Von der Meister- und Lehrerin Han Junxia lernte sie Übungen mit dem Schwert, dian (Punkt), jun (Wolken, ci (stechen), qua (hängen), chi (tragen), beng (explodieren), pi (schneiden), lia (emporheben), sao (wischen), bei (auf dem Rücken tragen).
Die Ausbildung absolvierte sie in der Zhao Changjun Wushu Institute Xian, wo besonders ihr Tai Chi gelobt wurde. Neben dem Training durfte Tanja Huck auch in einem Film mitwirken, als Frau mit langen blonden Haaren fiel sie überall auf. Nebenbei lernte sie chinesisch. Von den Reisen nach China nahm Tanja Huck nicht nur Titel und Auszeichnungen mit, sie brachte auch mehr Ausgeglichenheit und inneren Frieden mit nach Hause.
1998 gründete sie die „Kungfu oft the best quality Academy“. Tanja Huck war Meisterin und hieß von nun an „Shifu Tan Cha Han“. 2010 wurde in Wien der Dachverband „Shaolin Europe Association e.V.“gegründet und Shifu Tan Cha Han gehört zu den Gründungsmitgliedern – eine Ehre welche noch keiner Frau jemals zu Teil wurde. Tanja Huck ist die erste und bisher einzige deutsche Frau, die unter den Mönchen Chinas, dem legendären Shaolin Tempel „zur Familie“ aufgenommen wurde. Im Jahr 2012 wurde das Kulturzentrum in Kaiserslautern ins Leben gerufen. Oberster Abt des Shaolin Tempel Kaiserslautern ist Großmeister Shi Yongchuan, des Shaolin Tempel Deutschland.
Eine besondere Ehre für Tanja Huck war die Lesung der Laudatio für Inigo Westmeier für den deutschen Kamerapreis des Kinofilms „Drachenmädchen“. Das Süddeutsche Fernsehen zeigte mehrere Dokumentarfilme über das Leben von Shifu Tan Cha Han – ein schon außergewöhnlicher Werdegang im Leben eines „Drachenmädchens“.
